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08.07.2020

Matratzen wenden: warum, wie oft und wie genau?



Matratzen gibt es heutzutage in unterschiedlichster Bauweise und aus verschiedenen Materialien. Über die richtige Handhabung und Pflege jedoch erfährt man beim Kauf nur wenig. Stimmt es, dass man eine Matratze regelmäßig wenden muss? Wenn ja, wie oft sollte das geschehen und wie genau geht man am besten vor? Oder ist es egal und Sie können darauf verzichten?

Lesen Sie außerdem, welche Matratzen Sie besser nicht wenden sollten und warum es für die Lebensdauer keinen Unterschied macht. Erfahren Sie, wie Sie das meiste aus Ihrer neuen Matratze herausholen und möglichst lange gut darauf schlafen können.



Kurze Begriffserklärung:

  • Matratze drehen bedeutet: Fußende und Kopfende werden getauscht.
  • Die Matratze wenden bedeutet: Ober- und Unterseite werden getauscht.



Warum sollten Matratzen gewendet werden?


Früher lautete die Empfehlung, die Matratze mindestens zweimal im Jahr zu wenden oder zu drehen, damit das Material gleichmäßig belastet wird. So sollte die Lebensdauer der Matratze verlängert werden.

Im Bereich der Hüfte und des unteren Beckens wird die Matratze stark belastet. Vor allem Frauen sind in diesem Körperbereich am schwersten. Durch die permanente Druckbelastung verändern sich die Materialeigenschaften von Matratzen. Sie werden weicher und verlieren an Stützkraft. Im schlimmsten Fall entsteht sogar eine Kuhle.

Kaltschaummatratzen oder Matratzen aus anderen Schäumen wie beispielsweise Memoryschaum oder Gelschaum verlieren in diesem Bereich zuerst an Festigkeit. Zusätzlich werden die Veränderungen der Materialeigenschaften durch Schwitzen hervorgerufen. Feuchtigkeit hat einen starken Einfluss auf die Festigkeit von Schaummatratzen, daher sind sie auch grundsätzlich nicht waschbar.

Auch bei Matratzen aus anderen Materialien wie beispielsweise Federkernmatratzen oder Latexmatratzen kommt es mit der Zeit zu einer Veränderung des Materials an den am stärksten beanspruchten Stellen. Auch sie werden weicher und stützen den unteren Rücken dann schlechter.

Im Bereich der Schulter werden Matratzen mit der Zeit weicher, das wird aber in der Regel eher als vorteilhaft empfunden. Die Matratze wird im Schulterbereich dann bequemer. Ist die Matratze direkt nach dem Kauf noch etwas hart, gibt sie nach einiger Zeit meistens besser nach und die Schulter kann in Seitenlage tiefer einsinken.


Verhindert das Wenden und Drehen der Matratze tatsächlich den Verschleiß?


Die Hersteller haben früher das regelmäßige Wenden und Drehen ihrer Matratzen empfohlen, damit sich die Matratze gleichmäßiger abgenutzt. Sie wollten so vor allem einer Kuhlenbildung vorbeugen, die nämlich Grund für eine Reklamation sein kann.

Es ist aber eine Milchmädchenrechnung, ob sich die Matratze zuerst an einer Stelle abnutzt oder überall gleichmäßig, spielt für die Nutzungsdauer eigentlich keine Rolle.


Warum es für die Lebensdauer egal ist, in welchem Zyklus Sie Ihre Matratze wenden


Angenommen, Sie wenden und drehen Ihre Matratze nicht, dann wird sie wahrscheinlich früher oder später (je nach Matratzenqualität) im Bereich der Hüfte weicher. Irgendwann stützt Sie Ihren Rücken an dieser Stelle nicht mehr so gut. Wenn Sie das feststellen, können Sie die Matratze zunächst um 180° drehen und schlafen wieder mit dem Rücken auf einer „frischen“ Seite. Das können Sie so lange machen, bis auch diese Stelle durchgelegen ist. Dann wenden Sie die Matratze (wenn beide Seiten gleich sind, dazu später mehr) und liegen wieder auf einer nicht durchgelegenen Unterlage. So können Sie Ihre Matratze in vier Zyklen nutzen.

In einem zweiten Szenario drehen und wenden Sie Ihre Matratze mindestens zweimal im Jahr. Dabei machen Sie sich eine Markierung oder schreiben sich auf, auf welcher Stelle Sie schon geschlafen haben. Die Matratze wird sich gleichmäßig über die Jahre abnutzen. Irgendwann ist sie überall durchgelegen und muss durch eine neue ausgetauscht werden.

In beiden Fällen ist die maximale Nutzungsdauer gleich. Denn wenn Sie die Matratze wenden, erholt sich die durchgelegene Seite nicht. Welche Variante die bessere ist, hängt von den persönlichen Vorlieben ab.

  • Wenn Sie die Matratze erst dann drehen, wenn sie schon weicher geworden ist, haben Sie immer wieder dieses Gefühl, auf einer neuen, gut stützenden Matratze zu liegen.
  • Wenn Sie die Matratze hingegen zweimal im Jahr drehen oder wenden bleibt das Liegegefühl über die gesamte Nutzungsdauer in etwa gleich. Sie haben dann keine Schwankungen im Liegegefühl.



Matratze wenden, ja oder nein?


Ob Sie Ihre Matratze regelmäßig wenden und drehen oder nicht, hängt von Ihren eigenen Vorlieben ab. Bevorzugen Sie ein gleichbleibendes Liegegefühl über die gesamte Nutzungsdauer, empfiehlt es sich, die Matratze mindestens zweimal im Jahr zu drehen bzw. zu wenden.
Spielt dieser Aspekt für Sie keine Rolle, reicht es, die Matratze dann zuwenden, wenn sie Ihnen im Bereich der Körpermitte zu weich geworden ist. Einen Unterschied in der Lebensdauer der Matratze gibt es jnicht.

Welche Matratzen sollten nicht gewendet oder gedreht werden?


  • Es gibt symmetrisch aufgebaute Matratzen, die problemlos gedreht werden können. Die meisten 3-, 5-, oder 7-Zonenmatratzen können gedreht werden. Kopfteil und Fußteil sind identisch.
  • Asymmetrisch aufgebaute Matratzen sollten hingegen nicht gedreht werden.

Es gibt inzwischen auch immer mehr Matratzen, die nicht ohne eine Veränderung des Liegegefühls gewendet werden können. Sie haben unterschiedliche Seiten, die sich im Härtegrad unterscheiden. Die beliebte Bodyguard Matratze von Bett1 hat beispielsweise zwei unterschiedliche Härtegrade. Sie können diese Matratze natürlich weden, aber sie wird dann entsprechend härter oder weicher.

Darüber hinaus gibt es auch Matratzen, die gar nicht mit der Unterseite nach oben genutzt werden können, wie z. B. die Emma One oder die Thomas Matratze. Hierbei handelt es sich um Hybrid-Matratzen, die aus mehreren Schichten bestehen, die aufeinander abgestimmt sind.



Fazit: Symmetrisch aufgebaute Matratzen können Sie regelmäßig drehen oder wenden, damit das Material gleichmäßig abgenutzt wird und sich das Liegegefühl während der Nutzungsdauer nicht verändert. Alternativ können Sie damit auch warten, bis die Matratze fühlbar an Festigkeit verloren hat.

Manche Hybrid-Matratzen sind nicht wendbar, die Unterseite ist nicht als Schlafunterlage geeignet. Außerdem gibt es inzwischen immer mehr Hersteller, die Matratzen mit zwei Härtegraden anbieten, bei diesen verändert sich das Liegegefühl erheblich, wenn Sie die Matratze wenden.


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