Bodyguard Matratze Test 2020, Erfahrungsbericht nach 3 Jahren Nutzung

Bodyguard Matratze innen: eine weichere und eine härtere Seite

Letztes Update:05.08.2020

Ist die Bodyguard Matratze wirklich so gut? Nach drei Jahren nun ein Update zu diesem Erfahrungsbericht.

Bevor die Bodyguard Matratze auf den Markt kam, waren Online Matratzen mit der Möglichkeit, auf Probe zu schlafen, noch sehr teuer. Das damalige Testergebnis von Stiftung Warentest hat mich  neugierig gemacht, als vor gut 3 Jahren der Kauf einer neuen Matratze längst überfällig war.

Update 2020: Der aktuelle Testsieger ist die Emma One Matratze, sie wurde sogar noch ein wenig besser bewertet - hier mehr lesen....

Ich hatte bis dahin auf einer Kaltschaummatratze von Badenia geschlafen, die ebenfalls schon einmal Testsieger bei Stiftung Warentest war. Nach 2 Jahren war die Matratze aber leider etwas durchgelegen, es waren zwar keine Kuhlen sichtbar, aber ich habe gemerkt, dass der Kaltschaum sich an einigen Stellen verdichtet hatte und nicht mehr so gut stützte. Ich hatte des Öfteren Schmerzen in der Schulter und auch im unteren Rücken.

Ich bin Seitenschläfer und habe mich nach langer Recherche, häufigem Probeliegen in unterschiedlichen Fachgeschäften und einem Fehlkauf letztendlich für die Anti-Kartell Matratze entschieden. Ausschlaggebend war auch der Umstand, dass der Herstellerbett 100 Tage Probeschlafen anbot. Da könne ich kein Risiko eingehen, dachte ich. Andere vergleichbare Matratzenkonzepte waren deutlich teurer, mit 199 € fand ich diese Matratze vergleichsweise günstig.

Beim Probeliegen im Matratzenfachgeschäft hatte mir eine Geltextmatratze von Schlaraffia zugesagt, die aber über 700 € gekostet hätte. Deswegen wollte ich es zunächst mit dem günstigen Testsieger versuchen.

Bestellung, Wartezeit und Lieferung bei bett1

Möglicherweise sind die Lieferzeiten heute kürzer, doch damals war das gute Testergebnis der Stiftung Warentest noch nicht so lange her. Dementsprechend gefragt war die Matratze. So musste ich mehrere Wochen auf die Matratze warten. Später habe ich dann gesehen, dass sie bei Amazon zum gleichen Preis verkauft wird und dort die Lieferzeiten deutlich kürzer waren.
Update: Inwischen gibt Bett1 an, die Matratze innerhalb von 4 Werktagen zu versenden.

Der Karton (nur einer, steht vor einem Spiegel)

Ansonsten war aber alles gut, es gab keine Komplikationen oder Probleme bei Bestellung und Lieferung.

Die Matratze kam vakuumiert in einem Karton. Nach dem Auspacken musste sie zunächst etwas ruhen, damit sie sich voll entfalten kann. Das kennt man ja von Schaummatratzen. Ich konnte keinen unangenehmen Geruch feststellen und es gab auch sonst nicht zu beanstanden.

So steckt die Matratze im Karton

Eine Besonderheit: Der Bezug der Bodyguard

Mir war sofort aufgefallen, dass sich der Bezug von herkömmlichen Matratzenbezügen deutlich unterschied. Die silberfarbene Oberfläche fühlt sich viel glatter an. Bei meiner Recherche habe ich dann erfahren, dass dieser Bezug tatsächlich besonders ist. Zum einen ist er nicht gepolstert, dadurch werden die Liegeeigenschaften der Matratze nicht beeinflusst. Dieses Problem besteht bei einigen Herstellern, die ihre Matratzen mit dick gepolsterten Bezügen beziehen, die dann die Punktelastizität der Matratze reduzieren. Außerdem soll dieser Matratzenbezug besonders für Allergiker geeignet sein, es macht also Sinn. Man gewöhnt sich daran. Der Bezug der Bodyguard fühlt sich zunächst ungewohnt an, aber mit einem dicken Bettlaken darüber ist alles wie gewohnt. Die Bettlaken halten etwas schlechter, ich habe den Eindruck, dass sie auf der glatten Oberfläche dieses Bezuges schneller verrutschen. Aber das sind Kleinigkeiten, mit denen ich gut leben kann, dieser Aspekt führte im Test von Stiftung Warentest auch nicht zu Punktabzügen.

Härtegrade der Anti-Kartell Matratze

Die Matratze wird in zwei Varianten, H2 (weich) und H3 (mittelfest) verkauft, jede Matratze hat zwei Liegehärten (eine Seite ist jeweils härter als die andere). Ich bin eine leichte Person (55kg) und habe daher den Herstellerempfehlungen entsprechend die weiche Bodyguard Matratze gekauft. Mein Mann schläft inzwischen auf der härteren Matratze, so dass ich einen direkten Vergleich habe.

Die weiche Bodyguard Matratze wird für alle Menschen mit einem Körpergewicht von unter 70 kg empfohlen. Lesen Sie dazu auch den Abschnitt weiter unten zu den Langzeiterfahrungen und diesen Artikel zum Thema Härtegrade der Bodyguard. Die Variante H3/H4 ist sehr fest, hat aber eine deutlich bessere Haltbarkeit. Die weiche Bodyguard war nach 2,5 Jahren deutlich weicher geworden.

• Wenn Sie gerne fester liegen, kaufen Sie unabhängig von Ihrem Körpergewicht die H3/H4.
• Wenn Sie gerne weicher schlafen, empfehle ich die Variante H1/H2 bis 70 kg.
• Wenn Ihr Gewicht an der oberen Grenze liegt (ca. 65 kg) können Sie auch die härtere Matratze ausprobieren, allerdings ist sie für Seitenschläfer in der Schulterzone vielleicht zu hart.
• In unserem Test hat die H3/H4 hinsichtlich der Haltbarkeit besser abgeschnitten als die H1/H2.

Das Liegegefühl der Anti-Kartell Matratze im Test

Das Liegegefühl unterscheidet sich von dem, was ich von herkömmlichen Kaltschaummatratzen kenne. Ich würde sogar sagen, diese Matratze fühlt sich eher wie ein Zwischending zwischen Kaltschaum und Gelschaum an. Es ist ja auch kein gewöhnlicher Kaltschaum, sondern so genannter QX-Schaum. Die Bodyguard Matratze ist elastischer als mir bekannte Kaltschaummatratzen. Man legt sich darauf und nach kurzer Zeit hat man das Gefühl, dass sich die Matratze wirklich an die Körperkontur anpasst. Ich finde das sehr angenehm. In Seitenlage sinkt meine Schulter leicht ein, seitdem ich auf dieser Matratze schlafe, habe ich keine Schulterschmerzen mehr. Ich wache auch nur noch ganz selten mit eingeschlafenem Arm auf.

Inzwischen habe ich auch keine Schmerzen mehr im unteren Rücken, es ist fast ein kleines Wunder, während ich vorher mehrmals in der Woche morgens mit Rückenschmerzen aufgewacht bin und diese sich über den ganzen Tag zogen, habe ich jetzt nur noch ganz selten Probleme damit. (Ich hatte vor vielen Jahren einen Bandscheibenvorfall (gut ausgeheilt), bin also etwas vorgeschädigt. Deswegen hatte ich vorher nicht gedacht, dass die Schmerzen allein von der Matratze kommen können. Dass es mit dieser Matratze so viel besser ist, hat mich wirklich überrascht.

Erfahrungsbericht: die ersten Nächte und anfängliche Probleme

Nach der ersten Woche Probeschlafen war ich noch nicht hundertprozentig überzeugt von der Bodyguard Matratze. Während die ersten Nächte sehr gut waren, hatte ich nach drei Nächten Schmerzen im unteren Rücken. Ich hatte sie auf meinen Lattenrost gelegt, den ich für qualitativ hochwertig gehalten habe. Es war ein Markenmodell (kein Billig-Lattenrost) von Matratzen Concord mit vielen Einstellmöglichkeiten, dass ich zusammen mit meinem Partner für meinen Rücken richtig eingestellt hatte. Das war ein langwieriger Prozess, doch ich denke nach vielen Anpassungen und der Recherche habe ich da nicht so viel falsch gemacht, sondern es so gemacht, wie es empfohlen wird. Ich hatte auch die Extreme ausgetestet (sehr hart, sehr weich) und das alles mit meiner alten Matratze als sie noch neu und gut war, um die Veränderungen festzustellen.

 

 Welchen Lattenrost für die Bodyguard Matratze?

Während meiner Recherche war ich auch auf einen Lattenrost Test von Stiftung Warentest gestoßen. In einem Matratzen Test von Stiftung Warentest gab es einen Hinweis darauf, dass die Bodyguard Matratze (und überhaupt alle getesteten Matratzen) die besten Liegeeigenschaften auf einer einfachen Holzplatte aufgewiesen habe. Im Test kam Stiftung Warentest zu dem Ergebnis, dass im Prinzip alle federnden und verstellbaren Lattenroste die Liegeeigenschaften von Matratzen verschlechterten. Empfohlen wurde ein starres Lattenrost mit einer Bauanleitung zum selber Bauen. Ich habe verschiedene Lattenroste angesehen und schließlich die für mich ideale Lösung gefunden: ein stabiler Rollrost mit festen Latten. Denn Selberbauen war mir zu umständlich, zumal das Holz auch nicht ganz billig ist. Zuvor habe ich die Bodyguard Matratze probehalber einfach auf den Boden gelegt, um den Unterschied zu spüren. Es war erstaunlich, tatsächlich fülhte sich die Matratze auf dem Boden ganz anders an, als auf meinem Lattenrost.

Das starre Lattenrost hatte ich bei Amazon bestellt (TUGA Rollrost. Es gibt verschiedene Qualitäten, man sollte schon aufpassen, bei vielen Modellen brechen die Latten schnell, das Model von TUGA ist stabil.)

Was soll ich sagen, seitdem ich auf einem festen Lattenrost schlafe, bin ich völlig begeistert. Ich habe nachts keine Rückenschmerzen mehr, meine Schulter schläft nicht mehr in Seitenlage ein und ich wache morgen auch schmerzfrei auf.

Ich möchte aber noch eines hinzufügen: Die Kombination mit einem verstellbaren Lattenrost muss nicht grundsätzlich schlecht sein, mein Mann schläft auf der härteren Variante H3 und nutzt nach wie vor einen verstellbaren Lattenrost. Er ist mit dieser Kombination sehr zufrieden. Erstens aber ist die H3 viel fester insgesamt und zweitens ist sein Lattenrost nicht derselbe. Lange Rede kurzer Sinn: Es kommt auf mehrere Faktoren an, es hilft nur auszuprobieren. Legen Sie die Bodyguard Matratze zum Vergleich auf Ihren Lattenrost und auf den Fußboden und schauen Sie, welches Liegegefühl Ihnen besser gefällt.

Erfahrungen mit der Bodyguard Matratze nach 3 Jahren

Zunächst: mein Urteil nach einem Jahr:

Auch nach einem Jahr schlafe ich noch hervorragend auf der Matratze. Ich schlafe immer noch auf der weichen Seite und habe die Matratze inzwischen einmal gedreht, um sie gleichmäßig zu belasten. Das Material hat sich noch nicht verändert, es hat sich nicht verdichtet und es hat sich auch nirgendwo eine Kuhle gebildet. Ich finde bei dem günstigen Preis ist das ein sehr gutes Ergebnis. Ich habe vor vielen Jahren schon einmal eine günstige Matratze gekauft, die am Anfang gut war aber schon nach einem dreiviertel Jahr durchgelegen war. Davon kann hier gar nicht die Rede sein, die Matratze fühlt sich wirklich noch genauso an wie neu.

Update nach über 2 Jahren

Nach etwa 2 Jahren hat sich das Material leider verändert, die Matratze ist weicher geworden und stützt im Beckenbereich nicht mehr so gut (aber noch keine Kuhle). Ich hatte sogar wieder Rückenschmerzen. Bei der Matratze meines Mannes ist die Veränderung nur geringfügig.
Daher habe ich die Matratze gewendet und schlafe nun auf der härteren Seite. Die Rückenschmerzen sind verschwunden, anfangs war mir die Matratze im Schulterbereich etwas zu hart, aber ich habe mich daran gewöhnt.

Einerseit ist es ein Vorteil, dass die Matratze 2 unterschiedliche Härtegrade aufweist, jetzt ist es für mich aber ein Nachteil. Denn die härtere Seite ist für mich etwas zu hart und die weichere Seite ist nun schon etwas durchgelegen. Hätte die Matratze auf beiden Seiten den selben Härtegrad, wäre das für die Langlebigkeit besser.

Update September 2019, etwa ein halbes Jahr später: Inzwischen ist auch die andere Seite etwas weicher geworden, das ging erstaunlich schnell, ich vermute, es liegt daran, dass die weiche Seite bereits nachgegeben hatte. Die Matratze meines Mannes war auch weicher geworden, aber noch okay. Wir haben für ihn inzwischen eine neue gekauft und ich schlafe nun auf seiner alten Matratze auf der weicheren Seite. Anfangs war es mir zu hart, aber jetzt bin ich sehr zufrieden, nach etwa einer Woche hatte ich mich an das festere Liegegefühl der Bodyguard in H3 gewöhnt.

Update Februar 2020: Die ersten Wochen auf der harten Variante waren gut, aber leider bekam ich mit der Zeit Schulterschmerzen. Ich denke, die harte Bodyguard ist für mich einfach im Schulterbereich zu fest. Ich habe inzwischen eine andere Matratze getestet (eine Emma Air), die mich nicht überzeugen konnte.

Update Mai 2020: Es lohnt sich meistens, zweimal hinzusehen. Ich habe jetzt mehrere Monate wieder auf der H2 Seite meiner weichen Bodyguard geschlafen, die mir noch im September letzten Jahres zu weich geworden war. Es ist okay, ich schlafe gut, ich habe ein zusätzliches, schmales Kissen hinter mein Kopfkissen gelegt, so dass ich jetzt mit dem Becken etwas tiefer liege, quasi auf einer "weniger durchgelegenen" Stelle. Trotzdem werde ich wohl bald eine neue kaufen, weil mir das anfängliche Liegegefühl besser gefallen hat. Ich werde dann von Beginn an auf der H2 Seite schlafen.

Hinweis: Es ist normal, dass Matratzen aus Kaltschaum mit der Zeit etwas weicher werden, die Veränderungen im Härtegrad gelten nicht als Qualitätsmangel. Man sollte es bei der Wahl des Härtegrades berücksichtigen.

Mein Fazit heute: Die weichere Bodyguard Matratze in H1/H2 ist nach wie vor mein Favorit, auch wenn ich sie nach fast drei Jahren erneuern möchte.
Die härtere Variante (H3/H4) hat länger gehalten, Stiftung Warentest hatte anfangs auch nur dieses Modell getestet. Die H3/H4 war für mich im Schulterbreich zu fest, für meinen Mann ist sie hingegen perfekt.

+++lesen Sie auch: so lange halten Kaltschaummatratzen+++

Alternative: Lesen Sie auch diesen Post über die Emma Matratze

Fazit Bodyguard Matratze Test

Mich hat die Bodyguard Matratze in H1/H2 überzeugen können. Ich habe noch nie so gut auf einer Schaummatratze geschlafen und das auch noch nach einem Jahr. Zudem bietet der Hersteller die Rückgabe noch bis zu 100 Tage nach Kauf an. Sie gehen also mit dem Kauf kein Risiko ein.

Leider ist die Haltbarkeit der weichen Variante nur befriedigend. Die Matratze in H3/H4 hingegen war nach 2 Jahren nur geringfügig weicher geworden.
Diese Erfahrung habe ich schon mit anderen, günstigeren Kaltschaummatratzen gemacht, die Bodyguard Matratze ist leider keine Ausnahme. Nach ein paar Jahren muss eine neue Matratze her. Ich bin allerdings aufgrund von Rückenproblemen etwas empfindlicher, andere würden vielleicht noch etwas länger auf der Matratze schlafen können. Da die Seiten unterschiedlich hart sind, verkürzt sich für mich die Nutzungsdauer, weil ich die Matratze nicht ohne Komfortverlust wenden kann.

Mein Rat: Wenn Sie unsicher sind, welcher Härtegrad für Ihr Körpergewicht richtig ist, bestellen Sie die Matratze im Zweifelsfall in H3/H4. Die Matratze ist zwar fester aber auch länger haltbar.

Wenn Ihnen eine gute Haltbarkeit wichtig ist, sollten Sie nach einer Alternative suchen, eventuell keine Schaummatratze, denn vor allem in dieser Preisklasse ist mit Materialveränderungen nach ein paar Jahren immer zu rechnen. Ich habe zuvor auf der Kaltschaummatratze von Badenia, dem damaligen Testsieger bei Stiftung Warentest, geschlafen. Sie ist inzwischen sogar günstiger. Oder Sie bestellen die neue Empfehlung von Stiftung Warentest, die Emma One soll etwas haltbarer sein. Hier den ganzen Artikel lesen

Gute Alternative, ebenfalls von Stiftung Warentest empfohlen - hier bei Amazon ansehen

Alternativen: 


Eine sehr hochwertige Matratze, die zu allen Schlaftypen passt, ist auch die Filip Lenz Matratze, die sogar konfiguriert werden kann. Sie ist für einige Nutzer sogar besser als die Bodyguard Matratze, aber leider auch deutlich teurer. Lesen Sie hier den Testbericht

Die Komfort Matratze von BMM haben wir sehr gut bewertet, sie ist mit 169 Euro sogar günstiger.

Weitere Alternativen, Matratzen mit guter Bewertung:

• Leesa Matratze 
• Belvandeo I Orthopädische Kaltschaummatratze
• Swissflex Matratzen
• Ravensberger STRUKTURA MED 60
• AM Taschenfederkern Matratze
• Emma One Matratze