Gelmatratze von Technogel Test: Nachteile, Vorteile und Alternativen

Symbolbild

Gelmatratzen haben Nachteile, die Sie vor dem Kauf kennen sollten. Außerdem: Wissenswertes über echte Gelbetten.

Gelmatratzen gibt es von Technogel®, Gelbetten von verschiedenen Herstellern. Wie schneiden sie im Test ab?

Eine gute, bequeme Matratze ist für die Gesundheit unseres Rückens sehr wichtig. Nur wer gut liegt, wacht morgens erholt und schmerzfrei auf. Die bekanntesten und auch am meisten gekauften Matratzenarten in Deutschland sind die Taschenfederkernmatratze und die Kaltschaummatratze. Es gibt aber auch noch andere Matratzenarten wie beispielsweise die Gelmatratze oder das Gelbett. Die Bezeichnungen Gelmatratze und Gelbett werden oft verwechselt. Daher zunächst eine Begriffserklärung: 

 

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Was ist eine Gelmatratze?

Gelmatratzen haben eine Auflage aus würfelförmigen Kunststoffelementen, die mit Polyurethan-Gel gefüllt sind. Optisch erinnert die Auflage an eine Kältekompresse. Die Basis der Matratze besteht aus Kaltschaum. Lediglich die etwa 1 cm dicke Auflage (Liegefläche) besteht aus Gel. Erstmals entwickelt wurde diese Matratzenart von der Firma Technogel. Technogel ist derzeit auch der einzige Anbieter von echten Gelmatratzen. Andere Hersteller bieten Gelschaummatratzen an, hierbei handelt es sich jedoch um einen anderen Matratzentyp. Die Gelauflage gibt bei Belastung in alle Richtungen nach und sorgt für eine gute Druckentlastung. Die Stützkraft der Matratze hängt vom Raumgewicht des Kaltschaumkerns ab.

Was ist ein Gelbett?

Ein Gelbett gleicht im Aufbau einem Wasserbett. Im Gegensatz zum Wasserbett ist ein Gelbett jedoch nicht mit Wasser, sondern mit einem zähflüssigen Gel gefüllt. Die typischen Geräusche, die Wasserbetten verursachen, werden so verhindert. Trotzdem sinkt der Körper optimal ein, ähnlich wie bei einem Wasserbett. Im Fachhandel sind spezielle Gelbildner für Wasserbetten erhältlich. Mit diesen Mitteln kann ein handelsübliches Wasserbett in ein Gelbett umgewandelt werden.

Achtung Verwechslungsgefahr: Es gibt auch Gelschaummatratzen, z. B. GELTEX®inside! Dabei handelt es sich aber um eine neue Art Matratzenschaum, mit Gelmatratzen sind Gelschaummatratzen nicht zu vergleichen!

❗Gelschaum Matratze - auch gut, aber ein ganz anderer Matratzentyp

Vorteile der Gelmatratze

Eine Gelmatratze hat eine Einlage bzw. Auflage aus einem zähflüssigen Material. Die Auflage besteht aus vielen kleinen Gelpolstern. Diese Matratzenart nimmt Ihr Gewicht auf und federt es ab, sie gibt die Bewegung aber nicht zurück, wie etwa ein Wasserbett. Dementsprechend schläft man sehr ruhig auf einer solchen Matratze. Der Körper sinkt punktgenau ein, aber man schaukelt nicht hin und her wie auf einem Wasserbett. Die Druckentlastung ist der entscheidende Pluspunkt. Die Gelpolster nehmen den Druck von Schulter und Hüfte ohne Einbußen an Stützkraft (wie beispielsweise bei Memoryschaum). Gelbetten werden für Menschen empfohlen, die unter Rücken- und Gelenkbeschwerden leiden. Durch die Druckentlastung kann eine Liegeposition die ganze Nacht über schmerzfrei beibehalten werden. Häufige Positionswechsel während der Nacht können so vermieden werden. In Folge wird der Schlaf tiefer und erholsamer.

Die Geleinlage der Matratzen nutzt sich nicht ab, die Materialeigenschaften der Liegefläche bleiben dauerhaft erhalten. Bei einem Preis von mindestens 1500 Euro ist dies ein wichtiger Aspekt.

Nachteile von Gelmatratzen

Der Preis

Der größte Nachteil der Gelmatratzen ist ganz sicher ihr Preis. Gute Matratzen von Technogel gibt es ab etwa 1500 € aufwärts. Mit etwas Glück finden Sie vielleicht ein reduziertes Modell, aber alle Matratzen mit Geleinlage sind deutlich teurer als gewöhnliche Kaltschaum- oder Federkernmatratzen.

Der Härtegrad

Die Matratzen gibt es nur in zwei Härtegraden, soft und firm. Der Kern der Matratzen besteht aus Kaltschaum. Beim Kauf sollten Sie unbedingt darauf achten, den für Sie passenden Härtegrad zu wählen, Fehleinschätzungen sind häufig. Da es nur zwei Härtegrade zur Auswahl gibt, sind die Unterschiede sehr groß. Ist Ihr Körpergewicht zu hoch für den gewählten Härtegrad, kann es zu einer Verschlechterung der Liegeeigenschaften mit der Zeit kommen. Kaltschaum verliert mit den Jahren normalerweise an Stützkraft, kaufen Sie die Matratze daher auf keinen Fall zu weich. Bei einer Matratze in dieser Preisklasse ist eine möglichst lange Lebensdauer schließlich unbedingt wünschenswert. Laut Hersteller soll die Auflage aus Gel den Alterungsprozess des Kaltschaumes verhindern, da dieser nicht durch Körperwärme und Feuchtigkeit beeinträchtigt wird.

Technogel Matratze von Stiftung Warentest schlecht bewertet

Stiftung Warentest hat das Modell Technogel Piacere lediglich als eine mittelmäßige Matratze bewertet*. Bemängelt wurde die schlechte Stützkraft, so übrigens auch schon bei Tempur-Matratzen. Lassen Sie sich von diesem Urteil nicht verunsichern. Stiftung Warentest bevorzugt erfahrungsgemäß sehr harte Matratzen. Die meisten Testsieger der letzten Jahre waren vergleichsweise harte Matratzen, die für leichte Personen oder Menschen mit Rücken- und Nackenbeschwerden mitunter nicht geeignet sind. Die Gelmatratze wurde nach einer anderen Philosophie entwickelt, das teilweise Einsinken des Körpers ist gewünscht und kein Nachteil.

Technogel Matratzen probeliegen

Natürlich können Sie eine Matratze im Fachhandel kaufen und sich zunächst beraten lassen. Leider gibt es nur wenige Fachgeschäfte, die Technogel Matratzen anbieten. Im Matratzengeschäft haben Sie auch nicht immer die Möglichkeit, die Matratze unkompliziert umzutauschen, wenn Sie nicht zufrieden sind. Bei den hohen Preisen ist dies ein wichtiges Kaufargument. Viele Modelle können Sie auch im Internet bestellen, bei Amazon gibt es einzelne Modelle. Im Internet sind Matratzen oft preiswerter. Probeschlafen ist hier kein Problem, bei Amazon können Sie Matratzen zurückgeben, wenn Sie das Liegegefühl nicht überzeugt oder Sie sich mit dem Härtegrad verschätzt haben.

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Welchen Lattenrost für Gelmatratzen?

Ein herkömmlicher Lattenrost ist für diesen Matratzentyp nicht geeignet. Es sollte die nötige Stabilität bieten und keine großen Abstände zwischen den Latten aufweisen. Sind die Abstände zwischen den Latten zu groß, drückt sich das Material hindurch, die Matratze nimmt Schaden. Normalerweise werden hochwertige Matratzen auf einen speziellen Tellerlattenrost gelegt.

Und jetzt kommen wir zur Alternative: dem Gelbett

Vor- und Nachteile von Gelbetten

Sie suchen nach einer Matratze, auf der Sie schlafen wie auf einem Wasserbett? Dann sollten Sie nicht eine Gelmatratze, sondern ein Gelbett wählen. Sie können entweder ein solches Produkt bereits fertig kaufen oder aber mithilfe eines Gelbildners ein Wasserbett umfunktionieren.

Wie bei jeder Matratze, sollte man sich individuell beraten lassen, um das für den eigenen Körper passende Gelbett zu finden. Auch der Härtegrad spielt eine Rolle, man sollte die Matratze passend für das eigene Körpergewicht einstellen. Das geschieht über die Füllmenge, genau wie bei einem Wasserbett. Ist die Matratze zu hart, können Schulter und Hüfte nicht einsinken, so dass Spannungsschmerzen die Folge sind. Ist sie zu weich, sinkt der Körper im Bereich der Hüfte zu stark ein, was wiederum zu Schäden an der Wirbelsäule führt. Für die Liegepositionen gelten ähnliche Empfehlungen wie für Kaltschaummatratzen.

Weitere Vorteile von Gelbetten

Gelbetten sind sehr gut für Allergiker geeignet. Die Oberfläche ist vollständig verschlossen, wie auch bei einem Wasserbett. Milben können sich also nicht in der Matratze vermehren. Hausstaubmilbenallergikern werden solche Betten daher empfohlen. Auch die Pflege ist nicht besonders aufwändig. Die Oberfläche ist abwaschbar und die Matratze wird natürlich durch einen dicken, waschbaren Bezug geschützt.

Hat ein Gelbett auch Nachteile?

Der größte Nachteil des Gelbettes ist das hohe Eigengewicht. Es entspricht etwa dem von Wasserbetten.

Nicht zuletzt ist ein Gelbett vergleichsweise teuer (ab ca. 650 €),

Alternative Gelschaum: Schlaraffia Geltex Matratze Moon 8S GELTEX® inside im Test

Ich habe die Schlaraffia Moon 8S GELTEX® inside ausgiebig getestet. Eigentlich ist das für mich die ideale Matratze, denn ich bin Seitenschläfer. Die Schulter sinkt schön ein und das Becken wird gut gestützt. Das Liegegefühl war optimal, besser geht es eigentlich nicht, aber 750 Euro waren mir einfach zu teuer. Ich habe in dieser Zeit eine neue Matratze gesucht und das Angebot einiger Matratzenhersteller in Anspruch genommen, Matratzen eine Zeit lang zu testen. Gleichzeitig habe ich zum Vergleich die Bodyguard Matratze getestet, für die ich mich dann aufgrund des deutlich günstigeren Preises entschieden haben.

*Quelle: Stiftung Warentest