Die Kaltschaummatratze hat schon lange Konkurrenz bekommen, so genannte Viscomatratzen sollen für eine besondere Druckentlastung sorgen. Doch das Material ist träge und hat deswegen auch Nachteile. Ist die Kaltschaummatratze mit einer Schicht Viscoschaum die ideale Lösung? Welche neuen Alternativen gibt es?
Letztes Update: 06.03.2020
Kaltschaummatratze mit Viscoauflage - ein guter Kompromiss?
Was ist Visco?
So genannte viscoelastische Matratzen bzw. Matratzen aus Memory Schaum bestehen aus einem besonderen Schaumstoff. Das Material wurde ursprünglich für die NASA entwickelt, der bekannteste Hersteller dieses Matratzentyps ist die Firma Tempur. Mittlerweile stellen allerdings viele Unternehmen dieses Material her, so dass es durchaus günstigere Alternativen zu Tempur Matratzen gibt. Wenn Sie mehr über dieses Material wissen möchten, lesen Sie auch den Visco-Ratgeber bei slewo.com
Eigentlich wurde dieser Matratzentyp vor allem in der Pflege und in Krankenhäusern genutzt, das Material sollte das Wundliegen von Patienten verhindern. Doch dann hat man die Matratzen auch für gesunde Menschen auf den Markt gebracht. Besonders bei Bandscheibenproblemen sollen diese Matratzen helfen. Allerdings gilt diese Empfehlung nicht uneingeschränkt, im Gegenteil, eine reine Viscomatratze hat durchaus gewisse Nachteile.
Vor- und Nachteile von reinen Viscomatratzen
Der größte Vorteil von Viscoschaum ist die druckentlastende Wirkung. Der Körper sinkt um mehrere Zentimeter in das Material ein. Während sich gewöhnlicher Kaltschaum verdichtet und dadurch härter wird, bleibt Viscoschaum elastisch und übt daher keinerlei Druck auf die Muskulatur aus. Das wird tatsächlich von Menschen mit Rückenleiden zunächst als angenehm empfunden.
Allerdings sollte man wissen, dass Viscoschaum träge ist. Während ein Abdruck auf einer normalen Kaltschaummatratze in weniger als 1 Sekunde wieder verschwunden ist, dauert das bei einer Viscomatratze wesentlich länger. Je nach Umgebungstemperatur kann es sogar mehrere Minuten dauern, bis der Körperabdruck wieder verschwunden ist.
Genau hierin liegt auch der Nachteil, denn der menschliche Körper liegt mehr oder weniger fest eingebettet in der Matratzenoberfläche. Im Schlaf bewegen wir uns ständig, wir drehen uns auch viele Male in der Nacht. Kritiker sind der Meinung, dass Schlafende aus dem Tiefschlaf gerissen werden, beim Versuch, sich auf einer viscoelastischen Matratze umzudrehen. Daher könne die Schlafqualität leiden.
Dieses Problem haben natürlich auch die Matratzenhersteller längst erkannt, wer sich heute beispielsweise auf eine neue Tempur Matratze legt, merkt schnell, dass sich die neuen Matratzen etwas anders anfühlen als die Modelle, die etwa vor 10 Jahren auf den Markt kamen. Gute Viscomatratzen sind nicht mehr so träge, so dass die beschriebenen Nachteile für sie nicht mehr gelten oder deutlich geringer ausfallen.
Bei gesunden Menschen ist die vollständige Druckentlastung auch gar nicht unbedingt gut, denn die Muskulatur würde auf diese Weise nachts völlig ruhig gestellt. Was bei kranken Menschen zur Genesung sinnvoll sein kann, führt beim Gesunden mitunter zu einem Abbau der Muskelmasse.
Doch die Lösung könnte ein Kompromiss sein, nämlich die Verbindung aus Viscoschaum und Kaltschaummatratze.
Kaltschaum/Visco Kombimatratzen
Die Idee ist an sich nicht schlecht, die ursprüngliche Matratze aus Kaltschaum wird durch eine Auflage von mehreren Zentimetern aus viscoelastischem Schaum ergänzt. Die ersten Zentimeter sorgen für eine angenehme Druckentlastung und der Rest der Matratze für die nötige Stabilität und den Gegendruck, damit die Muskelmasse nicht abgebaut wird. Allerdings sind solche Matratzen nur dann empfehlenswert, wenn die Auflage aus Visco nicht mehr als 5 cm beträgt. Ist die Auflage dicker, überwiegen wiederum die Nachteile des trägen Materials.
Bedenken Sie aber, dass eine Kaltschaummatratze mit einer solchen Auflage nicht gewendet werden kann, da sie nur von einer Seite funktioniert.
Beste Bewertungen:
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Update 2020:One Fits All Matratzen oft aus dieser Materialkombination
Die inzwischen nicht mehr neuen Internetmatratzen Emma, Casper und Co Bestehen oft aus mehreren Materialien. Meistens handelt es sich um eine Kombination aus Kaltschaum und Memoryschaum oder alternativ Kaltschaum und Gelschaum.. Wir haben unter anderem die Emma Air getestet, die obere Schicht besteht aus Memoryschaum. Die Probleme sind immer dieselben, das Material ist träge und neigt dazu, sich zu verdichten. Deswegen ist das Liegegefühl nach einigen Nächten nicht mehr angenehm, der Schaum verdichtet sich beispielsweise in Seitenlage unter der Schulter und wird richtig hart.
Neue Alternativen: Gelschaum oder QXSchaum
Kaltschäume unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung je nach Hersteller. Eine Alternative sind neue Schäume, die in gewisser Weise die Materialeigenschaften von Kaltschaum und Visco vereinen. Sie schmiegen sich besser an den Körper an als gewöhnlicher Kaltschaum, sind aber nicht so träge wie Memory-Schaum. Beispiele für solche Produkte sind Gelschaum (zum Beispiel von Schlaraffia) und QXSchaum (Bodyguard Matratze von Bett1 - zum Erfahrungsbericht.)